Zehn clevere Tipps, wie Sie besonders günstig Ihr Eigenheim bauen können
Angesichts der stetig steigenden Preise für Baumaterialien ist es heute nicht mehr so einfach, möglichst günstig den Traum von den eigenen vier Wänden zur Realität werden zu lassen. Auch die Preise für Handwerker kennen derzeit scheinbar nur den Weg nach oben. Doch neben den Baukosten haben auch die Preise für Bauland in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg erfahren. Um den Hausbau nicht zu einem finanziellen Albtraum werden zu lassen, da die Kosten aus dem Ruder laufen und am Ende das geplante Budget nicht mehr ausreicht, sollten angehende Bauherren einige Dinge beachten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Dinge dies sind. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie beim Hausbau viel Geld sparen und dadurch vergleichsweise günstig den Traum von den eigenen vier Wänden zur Realität werden lassen können.
Spartipp 1: Kompakte Architektur und sparsame Bauweise
Wenn Sie möglichst platzsparend und kompakt bauen können, spart dies sehr viel Geld, da jeder Quadratmeter extra durchschnittlich 2.500 Euro zusätzliche Kosten beim Hausbau mit sich bringen. Wenn Ihr neues Eigenheim statt 140 Quadratmeter also lediglich 120 Quadratmeter misst, bedeutet dies, dass Sie etwa 50.000 Euro weniger Budget benötigen. Fragen Sie sich daher vor der Hausplanung genau, wie viel Wohnfläche Sie tatsächlich brauchen. Ist also ein fast nie genutztes Gästezimmer oder ein Ankleidezimmer wirklich wichtig oder können Sie auf diese „Quadratmeter-Fresser“ verzichten?
Extratipp: Größe können Sie auch durch große Fenster sowie einen offen geplanten Küchen-, Wohn- und Essraum erzeugen. Sie haben dadurch zwar nicht mehr Quadratmeter zur Verfügung, dennoch können Sie durch diese Maßnahmen die Räumlichkeiten größer wirken lassen als sie eigentlich sind.
Spartipp 2: Auch am Grundriss lässt sich sparen
Entscheiden Sie sich beim Hausbau für einen offenen Grundriss, benötigt es weniger Innenwände und Türen, was deutlich günstiger zu realisieren ist. Sparen Sie grundsätzlich bauliche Maßnahmen ein, die Ihnen keinen ständigen Nutzen bringen. Ein wichtiger Tipp für einen günstigen Hausbau bei einem schmalen Baubudget ist es daher, lieber in etwas kleineren Dimensionen zu denken.
Extratipp: Am einfachsten umsetzen lassen sich quaderartige Hausformen. Da sich diese leicht realisieren lassen, fallen auch die Kosten hierfür besonders günstig aus. Zusätzliche Vorsprünge im Grundriss, beispielsweise durch Erker, erhöhen hingegen die Baukosten.
Wenn Sie Badezimmer übereinander anordnen, können Sie bei den Installationskosten sparen, weil weniger Leitungen im Haus zu verlegen sind. Auch durch eine clevere Planung der Flure lassen sich einige Quadratmeter bei den Zimmern einsparen. Planen Sie anstatt vieler kleiner Räume lieber wenige große und vermeiden Sie nicht nutzbare Verkehrsflächen wie große Galerien oder lange Flure, um Kosten beim Hausbau zu sparen.
Spartipp 3: Wählen Sie einen Standard-Innenausbau sowie eine Standardeinrichtung
Viele Bauherren unterschätzen, dass die Inneneinrichtung einen großen Kostenfaktor beim Hausbau bedeutet. Häufig sind die Augen in Sachen Inneneinrichtung größer als das Budget und so wählt man dann doch eine Smart Home Einbauküche statt einer soliden und vollkommen ausreichenden Standardküche. Insbesondere die Küche sowie das Bad sind generell die teuersten Räume in einem Haus.
Das Baubudget entlasten können Sie auch, wenn Sie zumindest vorerst auf einen Pool oder eine Sauna verzichten. Beides können Sie auch später noch nachträglich einbauen.
Spartipp 4: Verzichten Sie auf einen Keller
Häufig stellen sich angehende Bauherren die Frage, ob es nun ein Keller im neuen Eigenheim sein muss oder ob man auf ein Untergeschoss auch verzichten kann. Prinzipiell ist ein Keller natürlich eine praktische Sache und bietet zusätzlichen Stauraum oder Platz für einen Hauswirtschaftsraum. Um ihn jedoch lediglich als Lagerraum oder Aufbewahrungsort für die Haustechnik zu nutzen, ist er im Grunde genommen zu teuer. Im Vergleich zu einer einfachen Bodenplatte macht ein zusätzlicher Keller das Projekt Hausbau durchschnittlich um bis zu 25.000 Euro teurer, abhängig von der Grundfläche des Hauses.
Eine günstige Alternative: Deutlich günstiger fallen eine Garage oder ein Schuppen aus, in denen sich auch zusätzlicher Stauraum schaffen lässt, um verschiedene Dinge unterzubringen.
Spartipp 5: Vereinbaren Sie unbedingt einen Festpreis
Vereinbaren Sie bereits beim Vertragsabschluss einen Gesamtpreis, sind Sie deutlich im Vorteil. Auf diese Weise verhindern Sie, dass weiter ansteigende Bau- und Baunebenkosten sowie Kosten für Handwerker das Projekt Hausbau teurer ausfallen lassen als Sie ursprünglich geplant haben und müssen sich keine Sorgen vor ausufernden Kosten für den Hausbau machen.
Extratipp: Festpreisgarantien gewähren häufig Fertighausanbieter. Es lohnt sich also, einmal gezielt nach entsprechenden Angeboten zu suchen.
Spartipp 6: Viel Geld sparen durch Eigenleistung
In den aktuellen Zeiten, in denen die Auftragsbücher von Handwerkern voll sind, lohnt es sich natürlich ganz besonders, selbst mit Hand an den Bau des Eigenheims zu legen. Somit lässt sich der Hausbau schneller realisieren – sofern Sie nicht gerade über zwei linke Hände verfügen und mehrere Bekannte haben, die mit anpacken können. Doch auch in Sachen Hausbaukosten können Sie durch Eigenleistung sehr viel Geld sparen.
Insbesondere einfache Tätigkeiten wie das Verlegen von Laminat oder Teppich oder auch das Streichen der Wände können Sie selbst durchführen, um die Kosten beim Hausbau möglichst gering zu halten.
Setzen Sie Ihre Muskelhypothek beim Innenausbau ein
Natürlich, es gibt Bauherren, die ihr Haus komplett selbst bauen – dies ist jedoch eher eine Ausnahme. Deutlich häufiger ist es, die Muskelhypothek in Sachen Innenausbau einzubringen. Besonders geeignet sind hierfür folgende Gewerke:
- das Streichen, Tapezieren und Spachteln der Innenwände
- das Verlegen von Fußböden
- Fliesenarbeiten
- Arbeiten an den Außenanlagen, wie beispielsweise das Anlegen eines Gartens oder das Pflastern von Auffahrten und Wegen.
Bei den genannten Gewerken ist das Einsparpotenzial besonders groß, weil sie sehr zeitintensiv sind und damit hohe Lohnkosten für entsprechende Arbeiter bedeuten. Achten Sie bei der Kostenplanung jedoch auf jeden Fall darauf, das eigene Zeitbudget sowie die handwerklichen Fertigkeiten realistisch einzuschätzen.
Achtung: Überschätzen Sie Ihr handwerkliches Know-how nicht und überlassen Sie komplizierte Dinge wie Strom-, Gas- und Wasseranschlüsse nur den Profis.
Spartipp 7: Wählen Sie ein kleines Grundstück
Müssen Sie besonders auf Ihr Baubudget achten, können Sie durch die Wahl eines kleinen Grundstücks viel Geld sparen. Dies hat insbesondere in Regionen Gültigkeit, in denen die Preise für Grundstücke sehr hoch sind. Auch bei den Außenanlagen können Sie Geld sparen, wenn Sie sich für ein vergleichsweise kleines Grundstück entscheiden. Und keine Sorge: Wenn Sie einen optimalen Grundriss wählen, können Sie sich auch auf wenigen Quadratmetern über einen hohen Wohnkomfort freuen.
Spartipp 8: Wählen Sie eine einfache Dachform
Auch beim Dach können Sie viel Geld beim Hausbau sparen, wenn Sie eine einfache Dachform wählen. Besonders günstig fallen die Dachformen Pultdach oder Satteldach aus. Damit sind Einsparungen von bis zu 15.000 Euro möglich. Bedenken Sie, dass jede Dachgaube die Kosten für die Dachkonstruktion verteuert. Für ausreichend Lichteinfall benötigt es nicht unbedingt eine Dachgaube, denn auch mit einfachen Dachfenstern sorgen Sie für ein lichtdurchflutetes Obergeschoss.
Spartipp 9: Verzichten Sie auf einen Schornstein
Insbesondere in den aktuellen Zeiten der stetig steigenden Energiepreise sollten Sie auf eine moderne Heizungsanlage setzen. Entscheiden Sie sich für eine Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik oder sind ans Fernwärmenetz angeschlossen, brauchen Sie keinen Schornstein. Allein dadurch können Sie Kosten beim Hausbau in Höhe von bis zu 5.000 Euro einsparen. Allerdings ist bei diesem Schritt dann später keine Installation eines Kachelofens oder einer Pelletsheizung möglich.
Spartipp 10: Nehmen Sie Fördermittel in Anspruch
Beim Bau eines Eigenheims sollten Sie spezielle Fördermöglichkeiten nicht unterschätzen, wie etwa Zuschüsse vom Staat, regionale Fördermittel der einzelnen Bundesländer oder Fördermöglichkeiten von Seiten der KfW-Bank. Informieren Sie sich daher vorab, welche Fördermöglichkeiten für den Bau Ihres Eigenheims ganz konkret infrage kommen.
Aufgepasst: Bitte nicht am falschen Ende sparen
In den vorherigen Abschnitten haben wir Ihnen einige Tipps an die Hand gegeben, mit denen Sie viel Geld beim Projekt Hausbau sparen können. Wir möchten Ihnen abschließend aber unbedingt ans Herz legen, nicht am falschen Ende zu sparen, wenn es um die Realisierung des Eigenheims geht.
Auch wenn das Budget für den Hausbau vergleichsweise knapp ausfällt, gibt es einige Dinge, bei denen Sie in Sachen Hausbau nicht sparen sollten. Hierzu zählen beispielsweise die Heizung oder eine optimale Wärmedämmung des Hauses. Insbesondere bei den aktuell stets ansteigenden Energiekosten sollte Ihre Immobilie keinesfalls eine Energieschleuder sein. Ebenso wenig zu empfehlen ist es, das billigste Material zu nehmen, denn häufig stimmt hierbei die Qualität nicht. Achten Sie auf besondere Angebote, wie etwa B-Ware, die lediglich über kleinere Schönheitsmängel verfügt, wenn Sie die Baukosten etwas drücken möchten. Ebenso wenig sparen sollten Sie bei der Auswahl an Handwerkern. Besonders billige Angebote lassen dann unter Umständen in Sachen Qualität und Ausführung der Arbeiten oder Zuverlässigkeit der Handwerker-Mannschaft zu wünschen übrig.
Unser Fazit: Auch heutzutage muss der Bau eines Eigenheims kein Vermögen verschlingen
Wenn Sie unsere genannten Tipps beherzigen, dann ist ein Hausbau auch mit einem vergleichsweise schmalem oder durchschnittlichem Budget möglich. Behalten Sie dabei unbedingt bereits bei der Planung die Kosten im Blick. Können Sie Kompromisse an der einen oder anderen Stelle eingehen, sparen Sie viel Geld und können günstig bauen, ohne dass hierunter die Wohnqualität zu leiden hat.
Auf keinen Fall sparen sollten Sie hingegen an der Qualität der verwendeten Baumaterialien sowie an benötigtem Fachpersonal. Nichtsdestotrotz können Sie durch eingebrachte Eigenleistung hohe Personalkosten für verschiedene Gewerke einsparen, sofern Sie über ausreichend Zeit, handwerkliches Geschick und im besten Fall über zahlreiche helfende Hände verfügen.