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Ist es aktuell besser, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen?

Ob man nun eine Immobilie bauen oder kaufen möchte, ist maßgeblich natürlich von den finanziellen Möglichkeiten und den persönlichen Vorstellungen abhängig. Ein wichtiges Kriterium vor jeder weiteren Überlegung ist aber sicherlich die Marktlage am gewünschten Standort. Darüber hinaus haben noch weitere Faktoren Einfluss auf die Entscheidung kaufen oder bauen. So fällt der Preis für eine Bestandsimmobilie unter Umständen günstiger aus als die Kosten für einen Neubau. Ein solcher Neubau kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven, jedoch muss man dabei keine Abstriche in Sachen Schnitt oder Optik des Hauses in Kauf nehmen – sofern es das eigene finanzielle Budget zulässt.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Vorteile ein Immobilienkauf im Vergleich zu einem Neubau hat und berücksichtigen dabei auch die aktuelle Situation.

Selbst bauen oder kaufen? Eine Frage des finanziellen Budgets

Wenn es um die Frage geht, selber bauen oder kaufen, dann ist dies auch immer eine Frage des Budgets, das zur Verfügung steht. Aus diesem Grund möchten wir in den folgenden Abschnitten näher darauf eingehen, mit welchen Kosten beim Kauf einer Immobilie oder dem Hausbau zu rechnen ist.

Kosten für den Hausbau
Kosten für den Hausbau?

Wie hoch fallen die Kosten für den Hausbau aus?

Häufig ist es günstiger, ein bereits bestehendes Haus zu kaufen als eine vergleichbare Immobilie selbst zu bauen. Insbesondere in der aktuellen Zeit lassen sich die Hausbaukosten nur schwer pauschal einschätzen. Unabhängig von den aktuellen Umständen ist der Preis abhängig davon, in welcher Region man bauen möchte und wie hoch die Ansprüche an das Eigenheim ausfallen. Auch die Größe des Gebäudes, die Qualität der Baumaterialien sowie die Ausstattung der Inneneinrichtung spielen für den finalen Preis beim Hausbau eine große Rolle.

Kostenfaktor Grundstück beim Hausbau nicht unterschätzen!

Allein das Grundstück macht bei den Hausbaukosten durchschnittlich bereits 40 Prozent aus. Allerdings ist dies nur ein durchschnittlicher Wert und der tatsächliche Preis kann von Region zu Region sehr verschieden ausfallen. So kostet ein Quadratmeter in ländlichen Regionen im Bundesland Thüringen vielerorts unter 200 Euro, während ein Quadratmeter Baugrund in München mehr als 2.500 Euro kosten kann.

Wie hoch fallen die Kosten für den Kauf einer Bestandsimmobilie aus?

Auch beim Kauf einer bereits bestehenden Immobilie spielen verschiedene Faktoren eine Rolle für den finalen Preis, so etwa das Alter der Immobilie, die Ausstattung und die Lage.

Aktuell fragen sich viele Personen, die mit dem Kauf einer Bestandsimmobilie liebäugeln, wie sich die Preise auf dem Immobilienmarkt in der Zukunft entwickeln werden. Darauf werden wir im folgenden Abschnitt näher eingehen.

Immobilien zukünftig noch teurer
Immobilien zukünftig noch teurer

Werden Immobilien in der Zukunft noch teurer?

Um auf die Frage zu antworten, ob man nun eine Immobilie kaufen oder doch lieber mit dem Projekt Eigenheim warten sollte, muss man sich zunächst die Entwicklung zwischen den Immobilienpreisen sowie den aktuellen Bauzinsen näher ansehen. Die Entwicklung des einen Faktors hat häufig Einfluss auf die Entwicklung des anderen. Daher möchten wir uns drei Szenarien ansehen, die in der Zukunft eintreffen können und Einfluss auf den Immobilienmarkt haben dürften.

  1. Erste Möglichkeit: Die Zinsen stagnieren auf einem niedrigen Niveau und die Immobilienpreise steigen weiter an.
  2. Zweite Möglichkeit: Die Zinsen steigen geringfügig an und die Immobilienpreise stagnieren oder gehen leicht zurück.
  3. Dritte Möglichkeit: Es gibt einen deutlichen Anstieg der Zinsen und gleichzeitig einen Einbruch der Immobilienpreise.

Eine vierte Möglichkeit wäre, dass sowohl die Zinsen als auch die Preise für Immobilien einen Sinkflug hinlegen. Dies ist aber sehr unwahrscheinlich und damit keine potenzielle Marktentwicklung. Aktuell erleben wir am ehesten die zweite Möglichkeit. So wurde der Leitzins durch die Europäische Zentralbank in den vergangenen Monaten leicht erhöht, während die Immobilienpreise auf einem hohen Niveau stagnieren. Sollte es zu einem weiteren Zinsanstieg kommen, ist mit einem sinkenden Interesse an Immobilien zu rechnen. Bei einer sinkenden Nachfrage wiederum ist von sinkenden Immobilienpreisen auszugehen. Das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage erfährt durch die Zinsanhebung also eine Anpassung, wodurch die Preissteigerung abgefedert wird.

Wie hoch fallen die Kosten für die Sanierung einer Immobilie aus?

Bestandsimmobilien lassen sich häufig günstiger erwerben, wenn der bauliche Zustand auf den Preis der Immobilie drückt. Immobilien, die sanierungsbedürftig sind, lassen sich häufig günstiger erwerben als Immobilien, die sehr gut in Schuss sind. Allerdings ist es vom konkreten Sanierungsrückstand abhängig, ob sich ein solch vermeintliches Schnäppchen auch tatsächlich lohnt. Vergessen darf man beim Blick auf den günstigen Preis der Immobilie dann nicht, die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen von Anfang an in den Kaufpreis mit einzurechnen.

Nebenkosten bei Neubau oder Kauf
Nebenkosten bei Neubau oder Kauf

Mit welchen Nebenkosten ist beim Neubau oder dem Kauf einer Immobilie zu rechnen?

Ganz gleich, ob nun Bestandsimmobilie oder Neubau: Man muss zum Bau- oder Kaufpreis verschiedene Nebenkosten hinzurechnen. Einige Beispiele hierfür möchten wir in den folgenden Abschnitten aufführen.

Eine Übersicht über die Nebenkosten beim Hausbau

In der Regel betragen die Baunebenkosten etwa 20 Prozent der Gesamtkosten und bestehen unter anderem aus folgenden Faktoren:

  • unterschiedliche Versicherungen für Bauherren
  • Kosten für Notar und Grundbucheintragung
  • Grunderwerbssteuer
  • Gebühren für Baugenehmigung

Eine Übersicht über die Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie

Beim Immobilienkauf fallen die Nebenkosten der Regel ein wenig günstiger im Vergleich zum Hausbau aus. Doch auch hier ist mit bis zu 20 Prozent des Kaufpreises zu rechnen. Während manche Positionen dieselben wie beim Bau eines Hauses sind, kommen andere Faktoren beim Immobilienkauf noch hinzu, wie etwa:

  • eventuell Maklerprovision
  • eventuell Kosten für Modernisierungs- oder Sanierungsarbeiten

Wie sieht es mit den Nebenkosten bei einer Immobilienfinanzierung aus?

Möchte man für das Eigenheim eine Finanzierung bei der Bank in Anspruch nehmen, bezahlt man die Nebenkosten, ganz gleich ob nun für den Kauf oder den Bau einer Immobilie, am besten vom Eigenkapital. Der Grund: Für die Begleichung der Nebenkosten verleihen Banken nur ungerne Kapital, da das Geld für die Nebenkosten in jedem Fall weg ist, ohne dass die Bank hierfür einen Gegenwert als Sicherheit erhält.

Bestandsimmobilie kaufen
Bestandsimmobilie kaufen

Immobilie bauen oder Bestandsimmobilie kaufen? Wie viel Zeit hat man zur Verfügung?

In den meisten Fällen lässt sich ein Hauskauf schneller umsetzen als der Neubau einer Immobilie. Unter Umständen wird die Frage, ob man aktuell ein Haus bauen oder lieber kaufen sollte, auch durch den Faktor Zeit beantwortet. Möglicherweise ist Nachwuchs unterwegs und man möchte den Umzugsstress noch vor der Geburt des neuen Erdenbürgers hinter sich gebracht haben. Oder aber man zieht aus beruflichen Gründen in eine neue Stadt und möchte nicht monatelang in Hotels zubringen, sondern gleich ein eigenes Dach über dem Kopf haben.

Der Faktor Zeit hat Einfluss auf die Entscheidung selbst bauen oder Immobilie kaufen

Für ungeduldige Gemüter ist es nicht ratsam, selbst zu bauen. Ehe ein Haus wirklich bezugsfertig ist, kann dies gut und gerne bis zu zwei Jahre lang dauern – angesichts der aktuellen Umstände in Zeiten von Lieferengpässen allerorts sicherlich auch noch länger. Insbesondere wenn man ein individuell geplantes Haus bauen möchte, benötigt dies vor allem Zeit.

Der Faktor Zeit spielt beim Hauskauf hingegen eine untergeordnete Rolle, da man in der Regel sofort in das neue Eigenheim einziehen kann. Auch wenn Sanierungsarbeiten erforderlich sind, lassen sich diese häufig auch noch nach dem Einzug erledigen. Jedoch benötigt es auch für die Suche nach der passenden Immobilie etwas Zeit und eine gewisse Portion Glück, um die Traumimmobilie für sich zu finden.

Haus kaufen oder Immobilie bauen – was ist besser hinsichtlich Energieeffizienz?

In Sachen Energieeffizienz können Bestandsimmobilien, insbesondere solche, die bereits in die Jahre gekommen sind, Neubauten nicht das Wasser reichen. Eine neu gebaute Immobilie lässt sich heutzutage energetisch so optimieren, dass man vom Einzug an Strom-, Heiz- und Wasserkosten einsparen kann, wodurch sich die laufenden Wohnkosten reduzieren lassen. Dies geschieht beispielsweise durch energieeffiziente Außentüren und Fenster, effiziente Heizungsanlagen und eine optimale Wärmedämmung von Decken, Dach und Wänden.

Bei Bestandsimmobilien sieht es hingegen anders aus. Wenn die Fenster undicht sind oder es durchs Dach zieht, dann muss man im laufenden Betrieb mit höheren Kosten rechnen. Zudem lassen sich in diesem Fall Modernisierungsarbeiten früher oder später nicht mehr vermeiden, was zu zusätzlichen Kosten führt.

Immobilie bauen
Immobilie bauen

Den Faktor Stress bei der Frage Haus bauen oder Immobilie kaufen nicht vernachlässigen

Nicht vergessen sollte man, dass eine Baustelle eine anhaltende Belastung für sämtliche Beteiligte mit sich bringt. Permanent herrscht Zeitdruck und Tagesziele lassen sich häufig nicht so erreichen, wie gewünscht. Immer wieder gilt es, schwierige Entscheidungen zu treffen, die unwiderruflich erscheinen. All dies müssen Bauherren verkraften können. Ein eigenes Haus zu bauen, bringt jedoch den Vorteil mit sich, keine Abstriche hinsichtlich der eigenen Vorstellungen hinnehmen zu müssen.

Kauft man hingegen eine Bestandsimmobilie, dann spart man sich Stress und Nerven. Das Haus ist schließlich fertig, man kann einziehen und anschließend in Ruhe alles so gestalten, wie man es möchte. Allerdings lässt sich nach dem Einzug auch nicht alles mit wenig Aufwand an den eigenen Geschmack anpassen.

Eine Prognose in Sachen Kosten für den Hausbau im Jahr 2023

Viele Personen, die aktuell gerne ein Haus bauen möchten, fragen sich, ob die damit verbundenen Kosten im nächsten Jahr wieder günstiger werden. Dies ist jedoch nicht zu erwarten, unabhängig davon, ob die Corona-Pandemie zeitnah komplett überwunden ist oder wie lange die Ukraine-Krise mit der damit verbundenen Rohstoffknappheit auch andauert. Mittel- bis langfristig lässt sich erahnen, dass die Preise für Baumaterialien auf einem vergleichsweise hohen Niveau stagnieren werden. Dies hat zur Folge, dass das Bauen eines Hauses nicht günstiger wird, da auch das Handwerkspersonal auf dem Bau eine Ressource bedeutet, die nur knapp verfügbar ist. Wenn die Zinsen dazu weiter ansteigen sollten, wird das gesamte Unternehmen Hausbau noch einmal kostspieliger.

Unser Fazit: Es ist davon auszugehen, dass die Kosten für den Bau einer Immobilie in naher Zukunft nicht sinken werden, es ist eher das Gegenteil zu erwarten. Auch wie sich der Immobilienmarkt im Allgemeinen entwickeln wird, steht derzeit noch in den Sternen. Um zur eingangs gestellten Frage zurückzukommen, ob es aktuell besser ist, eine Immobilie zu kaufen oder ein Haus zu bauen, möchten wir Ihnen folgende Empfehlung an die Hand geben: Es ist sicherlich nicht ratsam, sich auf eine Preissenkung in Sachen Hausbau zu verlassen, sondern sich am besten ein Hausangebot mit Festpreisgarantie zu sichern. Auf diese Weise vermeidet man mögliche Preissteigerungen in der Zukunft und kann sich den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen, ohne Sorge vor den wirtschaftlichen Entwicklungen morgen oder übermorgen haben zu müssen.

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